Rebell*innen des Friedens

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Rückblick vom Symposium mit Video und Fotoslideshows

Video das atmosphärisch den Inhalt vom Symposium wiedergibt

Es ist der Ruf der Erde selbst, wenn wir alle zusammentrommeln, die Frieden führen, als sei es eine Frage des Prinzips, schreibt Pierre Lischke der Gemeinschaft Sulzbrunn in seinem Gedicht, dass er den Teilnehmern vorlas. Das Symposium „Rebell*innen des Friedens“ im Mai in der Gemeinschaft Sulzbrunn im Allgäu hat eine bunte Mischung

Gemeinschaft Sulzbrunn im Allgäu
Gemeinschaft Sulzbrunn im Allgäu

an Menschen zusammengetrommelt: „Älteste“ der Mohawk und Lakota von der Standing-Rock-Bewegung, Aktivistinnen aus Israel-Palästina, junge Engagierte vom Hambacher Forst und die Gründerin und Aktive aus Tamera, die mit Defend the Sacred im August 2018 in Portugal sensationelle Arbeit leisteten.

Die weltweite Bewegung der „Fridays for Future“ hat deutlich gemacht, dass wir im Ringen um eine enkeltaugliche Zukunft vor einem Generationenwechsel stehen. Bei dem Symposium und Netzwerktreffen

…die PionierInnen und „Ältesten“ dieses „innerne und äusseren Wandels“ mit der jungen Generation von AktivistInnen zusammenzubringen

ging es darum, die PionierInnen und „Ältesten“ dieses „innerne und äusseren Wandels“ mit der jungen Generation von AktivistInnen zusammenzubringen. Wir wollen den „Jungen“ die Möglichkeit geben, von den Jahrzehnten der Erfahrung im Widerstand zu lernen und den „Alten“ die Gelegenheit, den „Stab zu übergeben“ und in die Rolle von unterstützenden MentorInnen zu schlüpfen.

Erfahrung und Weisheit, die von den Pionieren des Widerstandes weitergegeben wurde

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Wie ist das gewesen rund dreissig jungen Aktivist*innen zuzuhören und ihnen zu begegnen, wenn sie in einer Zeit der Klimakrise und des Artensterben aufwachsen? Sie reagieren mit Enttäuschung, Schmerz, Wut, Angst und Traurigkeit und wollen nichts von einer heilen und schönen Welt hören und schon gar nicht ihre innere Mitte finden. Von der älteren Generation fordern sie Taten und dies mit einer Klarheit die Bewunderung auslöste und Spannungsfelder spürbar machte.

Enttäuschung, Schmerz, Wut, Angst und Traurigkeit

Die ReferentInnen und TeilnehmerInnen dieser Tagung sind alle Speziallist*innen auf ihrem Gebiet, alle Lehrende und Lernende. Ohne Hierarchie wollte man eine Gemeinschaft bilden, in der die Inhalte und das Wissen nicht als „Weisheit“ gelehrt oder von Teilnehmenden konsumiert wurde, sondern in der man voneinander lernt und gemeinsam wächst. Eine Vielzahl von kreativen Menschen werden Ideen und Projekte anstoßen, von denen die Anwesenden noch keine Ahnung hatten – und die den Platz brauchen, um sich zu entfalten, zu „emergieren“ und zu erblühen.

Junge Menschen die sich für die Zukunft aller Menschen einsetzen

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Der Mittwoch startete mit der Eröffnung des Symposiums und mit dem Highlight der Online-Live-Zuschaltung von Joanna Macy (Eco-Philisopher, Deep ecology-Pioneer, Buddhist Teacher), die ein paar Tage zuvor ihren 90-zigsten Geburtstag feierte. Der Donnerstag widmete sich dem Tagesthema der Dankbarkeit und Projekten der Hoffnung. Den Thomas Steininger (integraler Forscher, Herausgeber und Philosoph) und Elisabeth Debold (Gender- & Bewussteinsforscherin, Autorin) und Sabine Lichtenfels (Gründerin von Tamera) mit ihren Vorträgen eröffneten. Dankbar lauschten die Teilnehmer auch den Vorträgen von Andreas Weber (Philosoph und Biologe) und Susanne Fischer-Rizzi (Wildnislehrerin und Autorin). Der Freitag widmete sich der Verzweiflung und Ermutigung, mit dem Hauptvortrag von Tioaksin Ghosthorse (Journalist, Aktivist, Lakota Nation, North Dakota). Während der Live-Schaltung von Charles Eisenstein wurden am Samstag neue Narrative und ein neues Weltbild vermittelt. Das grosse Gesetz des Friedens erzählte Tom Porter & Aroniennens Porter (Mohawk, Haudenosaunee).

Bei diesem einmaligen Zusammentreffen wurde intensiv an der Vernetzung gewoben, für ein engagiertes Handeln für eine gemeinsame Zukunft

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Den Abschluss, wie es weitergeht und wie die Teilnehmer ins Handeln kommen, vollbrachte der Funke zwischen den Generationen. „Der Funke der zwischen Generationen übergeben wurde, das konnte nicht geplant werden, sondern musste einfach geschehen.“, sagte Dominik Werner, Theater-Pädagoge, Klima-Aktivist und Tiefenökologe, der das Symposium moderierte. „Angesichts der Dringlichkeit wird der Weg der

„Der Funke der zwischen Generationen übergeben wurde, das konnte nicht geplant werden, sondern musste einfach geschehen.“

Generationen auch gemeinsam sein.“, sagte er weiter. Als am Sonntag in der Halle jemand sagte: „Heute ist der Kreis geschlossen!“ Als die Bühne nicht mehr Bühne war und der Wendepunkt der Gefühle stattgefunden hat und alle losgelassen hatten und drauf vertraut haben, dass die Verknüpfung zwischen Alt und Jung passieren würde. Aus Schmerz wurde Sein, aus Wut wurden gemeinsame Ideen entwickelt, aus Traurigkeit wurde Dankbarkeit füreinander, miteinander und nebeneinander da zu sein, denn alleine geht es nicht.

Aus der Eröffnungsrede von Geseko von Lübke (Autor,Initiations Mentor, Tiefen-Ökologe, Sulzbrunn) und Adelheid Tlach-Eickhoff (Pädaogogin, Initiatorin project peace, Sulzbrunn):

„Der Ansatz der Dankbarkeit ist die Grundlage, aus der heraus wir ins Handeln kommen, sagte Joanna Macy im Impulsgespräch am Mittwochabend vor allen Teilnehmer. Unsere Gefühle, angesichts der Zerstörung ernst zu nehmen und sie für uns als Treibstoff zu nutzen, um unser Engagement anzuheizen. Fragen, die uns im Inneren und Äusseren im Wandel fordern, sind:

Unsere Gefühle sind der Treibstoff unser Engagement anzuheizen…

Was gibt es für ein neues Narrativ unserer Kultur? Eine neue Geschichte, die wir mit neuen Augen sehen.

Wie können wir unsere Rolle auf der Erde im Sinne eines neuen Selbstbildes, eines neuen Weltbildes verstehen?

In der Wahrnehmung dessen, was heute schon von der modernen Wissenschaft alles angeboten ist, sollen wir nutzen, was wir schon wissen. Denn in unseren Schulen bekommen wir noch ein Weltbild vermittelt, dass 300 Jahre alt ist.

Miteinander, füreinander, nebeneinander, denn alleine geht nicht

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Joanna Macy ist überzeugt, wenn wir die 3 Bereiche, die Spiritualität, die Dankbarkeit, das Arbeiten ernst nehmen mit unseren Gefühlen und neuen Denkweisen und neuen Wahrnehmungsweisen, neue Konzepte zusammen kreieren, damit ein neuer politischer Ansatz entsteht. Kreative Ideen zulassen. Damit werden wir handeln können.

Dankbarkeit ist dabei unverzichtbar, weil die Menschen nicht aus einer Heilung, der Wut, des Zorns, der Gewalt und der Verzweiflung heraus handeln können. Sonst lassen wir Gefühle zu, die uns ausbrennen und schwächen. Alle spirituellen Disziplinen der Dankbarkeit sind die Voraussetzung für ein achtsames und bewusstes Handeln. Dankbarkeit und Mitgefühl hängen zusammen, die wir brauchen, die uns dabei helfen, uns mit dem Organismus der Erde zu verbinden. Sie identifiziert, dass wir wirklich handeln wollen.

Joana Macy sagte: Dankbarkeit kann auch ein subversiver Akt sein. Wenn wir dankbar sind, machen wir uns frei von den Bedürfnislöchern, die uns die Konsumkultur einreden will. Wo wir immer nicht genug sind, wo wir nicht schön genug sind, wir alles Mögliche brauchen, um den Planeten auszurauben, um uns satt zu machen. Wer dankbar ist, handelt aus einer Position der Sattheit, der Fülle. „Insofern ist diese Haltung der Dankbarkeit eine Haltung, mittels derer man sich von der Konsumkultur frei macht. Wer dankbar ist, ist nicht manipulierbar.“, sagt Geseko von Lübke.

Augenblicke der Dankbarkbeit

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Die Dankbarkeit neu erforschen und wofür es sich lohnt, dankbar zu sein. Viele Projekte, die es schon gibt, für die es sich lohnt dankbar zu sein. Wie kleine Setzlinge, die durch den Beton durchgehen. Es ist eine millionenfache Bewegung von kleinen Schritten. Lasst uns mehr auf die wachsenden Setzlinge lauschen, als auf die fallenden Bäume. Die Projekte der Hoffnung können Mut machen, selber etwas in die Welt zu bringen, was als innere Vision in unseren Herzen wohnt.

Wir wissen nicht, was wir alles bewirken können, wenn wir es nur zulassen und probieren. Dazu wurden die Teilnehmer eingeladen, der eigenen Intension zu folgen und dort zu den Impulsen und Vorträge am Symposium hinzugehen, wohin einen die Füsse tragen. Die Vielfalt ist interessant und herausfordernd gewesen. Jeder konnte nicht überall sein. Jedoch sollten alle darauf vertrauen, dass hier eine kollektive Intelligenz entsteht.

Eine Auswahl von den Vorträgen und Interviews, die während des Symposiums stattfanden, werden im Herbst 2019 Online auf der Plattform „Lebenschule Natur“ zu sehen sein.

Interessierte können sich bereits heute vorab schon für die Newsletter für die Online Vorträge und Intervies vom Symposium “Rebell*innen des Friedens” der Lebensschule Natur anmelden.

Redaktionsleitung: Christoph Lang, Nadja Hillgruber

Redaktionelle Gestaltung und Umsetzung: Nadja Hillgruber, www.infothek-waldkinder.org

Bildnachweis: Fotografie  © Feuervogel und Petra Krüger von Philonatura

Das digitale Fachblatt ist in seinem 10. Erscheinungsjahr

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