Internationale Sommerschule 2024 in Tschechien

von Asociace lesních MŠ, z.s

Die Internationale Sommerschule für Naturpädagogen und  -pädagoginnen findet  vom 5. – 9. August 2024 im Ökozentrum Loutí in der Nähe des Slopes-Damms in Tschechien statt. Die Veranstaltung wird in Partnerschaft mit der Bewegung «Children of nature worldwide hand in hand», die von der Initiative «Internationaler Tag der Waldgärten»(jedes Jahr am 3. Mai) getragen wird, veranstaltet. Der wunderbare Ort, mitten in die Natur eingebettet, an dem die Teilnehmenden zuverkommend betreut werden und sich beruflich vernetzen und weiterentwickeln können. Die 15. Sommerschule wird von dem tschechischen Verband der Waldkindergärten organisiert. Czech Association of Forest Kindergartens.

„Die Sommerschule 2024 ist eine großartige Gelegenheit, die wunderbare Arbeit der Natur- und Waldkindergärten weltweit zu präsentieren. Wir können und müssen uns zeigen! „

Nadja Hillgruber

Dich erwarten internationale Dozenten, kreative Workshops und ein abwechslungsreiches Begleitprogramm. Treffe internationale Gleichgesinnte und tausche dich mit anderen weltweiten Natur- und Waldkindergärten aus. Diese fünftägige Veranstaltung wird dich von Kopf bis Fuss inspirieren und deine Rucksack voller Ideen, Leidenschaft und Begeisterung füllen.

Wir alle brauchen diese Impulse und gegenseitige Unterstützung, um weiter an unseren Überzeugungen zu arbeiten.

Petra Jäger

von links: Petra Jäger, Tereza Valkounová, Johana Passerin im Juli 2021 in Louti an der Sommerschule in Tschechien

Petra Jäger, Waldkindergarten Flensburg und Nadja Hillgruber, Genossenschaft Feuervogel für Naturpädagogik im Gespräch mit Johana Passerin vom tschechischen Waldkindergartenverband Asociace lesních mateřských škol

Impressionen von der Sommerschule in Tschechien

Nächstes Jahr wird die erste internationale Sommerschule in der Tschechieschen Republik stattfinden. Eis ist gleichzeitig die 15. Sommerschule für Waldkindergärtnerinnen in Tschechien. Warum glaubt ihr, dass es notwendig ist, die Gemeinschaft der Waldkindergärten über die Grenzen hinweg zu verbinden?

Petra Jäger: Meine Erinnerungen gehen zurück in das Jahr 1993 bei unserer Gründung des ersten Waldkindergartens in Deutschland /Flensburg. Ich hätte mir so gerne Austauschmöglichkeiten gewünscht, aber Internet –Webseiten ., Literatur  und weitere Kommunikationswege waren einfach noch nicht vorhanden und so blieb es zumindest uns verwehrt ein Netzwerk aufzubauen. Wir haben damals die Menschen wirklich über ein Telefonat  am altmodischen Apparat erreichen können. Was für eine Herausforderung überhaupt Information über die Naturpädagogik zu bekommen. Nun haben wir die Chancen uns zu Verbindung, nicht nur mit digitalen Medien, sondern eben auch in der realen Welt mit all ihren Schwingungen und Energien. Die Natur kennt keine Grenzen so wie wir es Menschen erschaffen haben und weil unser Wirkungskreis und Absichten und Sinnhaftigkeit unsere Arbeit grenzenlos ist, so ist die Grenzen Auflösung sinnvoll und die Verbindung ist auch in der Natur eine große Unterstützung.

Länder die sich neu auf den Weg machen solche Konzepte im Bildungswesen zu festigen werden angeregt und emotional unterstützt, schon alleine bei dem Gedanken, dass in anderen Ländern es praktiziert wird und jahrelange Erfahrungen dort zu finden sind. Länder mit einem großen Erfahrungsschatz sehen durch Neugründungen in Länder wo das Konzept erst Fuß fasst eine unglaublich schöne Bestätigung ihrer Absicht und Arbeit.

Die Wald- und Naturkinder kennen unsere Erwachsenengrenzen nicht und verbinden sich mit der Natur bedingungslos und grenzenlos.

Unsere internationale Konferenz der Natur- und Waldkindergärten im Jahre 2019 in der Schweiz mit 250 Teilnehmern/innen  aus vielen verschiedenen Nationen, hat beeindruckend gezeigt was aus einem gemeinsamen Gedanken und Wunsch, nämlich die Kinder nach Hause in die Natur zu führen, entstehen kann, ein Netzwerk, dass erkundet, berät, unterstützt, staunen lässt, verbindet und vor allen Dingen eine seelische Wiege darstellt, die alle befruchtet.

„Dass diese Bewegung nun in Partnerschaft mit der Sommerschule aus der Tschechischen Republik weiter wachsen kann und wir wieder einmal über die Grenzen hinweg zusammenkommen, wird ein wunderbares, fantastisches Ereignis sein.“

Nadja hillgruber

Nadja Hillgruber: Die Bewegung „Children of nature worldwide hand in hand“ aus der Initiative „Internationaler Tag der Waldkindergärten“ wird am 3. Mai 2024 zum sieben Mal gefeiert. Das nun in Partnerschaft mit der Sommerschule aus Tschechien, diese Bewegung weiterwachsen darf und wir erneut über die Grenzen hinweg zusammenkommen werden, wird ein wunderbares grossartiges Ereignis werden. Diese Verbundenheit der Menschen, die in Zürich 2019 alle im Elefantenbachwald zusammenkamen, entfachten gemeinschaftlich aus 24 Länder voller Begeisterung und Leidenschaft das innere Feuer im gegenseitigen Austausch, Dankbarkeit und Verbundenheit für die Arbeit mit Menschen in der Natur. Das wünschen wir uns auch für den Anlass in Tschechien.

Petra Jäger und Nadja Hillgruber als Referentinnen und Workshopleiterinnen bei der Sommerschule in der Tschechischen Republik in den Jahren 2021 und 2022

„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, vor allem während des morgendlichen Singkreises, gaben mir das starke Gefühl, dass wir auf einem gemeinsamen Weg sind.“

Petra Jäger

In der Vergangenheit seid ihr bereits Gäste von der ALMS organisierten Sommerschule gewesen. Wie war es? Worauf freut ihr euch jetzt?

Nadja Hillgruber: Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an die Stimmung, Atmosphäre und liebenswerten Menschen während der Sommerschule denke. Zwei Mal durfte ich schon bei euch mitwirken und ich denke voller Freundschaft und Dankbarkeit daran zurück. Ihr seid ein grossartiger Verband, der bemerkenswerte Arbeit für eure Mitglieder auf die Beine stellt. Ich freue mich sehr auf ein Wiedersehen mit den tollen Menschen und weiss jetzt schon, dass ihr voller Hingabe alles daransetzen werdet, dass wir eine fulminante Zeit miteinander erleben werden.

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Petra Jäger: Die Sommerschule hat mich ein sehr kompetentes Team (ALMS) erfahren lassen, die die Tage so wertvoll genutzt hat und ein unheimlich gutes Programm zusammengestellt hat. Wir hatten viele magische Momente und ich rufe sie mir heute sehr gerne in Erinnerung. Ein Armband, dass mir zum Abschied sanft über mein Handgelenk geschoben worden ist, trage ich mit großer Ehre. Die Teilnehmer haben gerade bei dem morgendlichen Singkreis ganz stark spüren lassen, wir sind auf einem gemeinsamen Weg, Das Abschiedsritual mit alle seinen Ritualen hat mich noch lange begleitet und Ehrfurcht spüren lassen, vor all den Menschen und Organisatoren/innen die dort waren. Ich sehe die Veranstaltung als sehr wertvoll an. Ich komme als internationale Referentin für Naturpädagogik rum in vielen Länder die Sommerschule in Louti, das war einer der schönsten Erlebnisse für mich. Ich freue mich auf das Gefühl der Verbundenheit und auf Menschen die ihr Herz und ihre Gefühle als Element der Menschlichkeit leben.

Impressionen von der Sommerschule

„Ich freue mich auf das Gefühl der Verbundenheit und auf Menschen, die ihr Herz und ihre Gefühle als ein Element der Menschlichkeit leben.“

Petra Jäger

Was glaubt ihr, wie wird sich die internationale Schule dieses mal unterscheiden?

Petra Jäger: Da ich diese Veranstaltung als Weiterführung der internationalen Konferenz in der Schweiz sehe, denke ich, wird es noch mehr Raum geben unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Ländern dabei zu haben, es wird das „Wirgefühl“ noch mehr wachsen lassen und jedem Teilnehmer die Chancen geben sich aufzufüllen und ihre ganz individuellen Fragen beantwortet zu bekommen.

Nadja Hillgruber: Das sehe ich ganz wie Petra, unsere Freundschaften werden wir ein Wurzelgeflecht über den Globus weiterwachsen. Die Verbundenheit aus allen Ländern wird uns weitertragen für neue Visionen.

Impressionen von der Sommerschule

„Die Solidarität aus allen Ländern wird uns zu neuen Visionen führen.“

Nadja hillgruber

Die kommende Sommerschule trägt den Titel Samen der Vielfalt (Seeds of Diversity). Welche Themen werdet ihr in den Vorträgen und Workshops behandeln?  Und warum glaubt ihr, dass diese Themen wichtig sind?

Petra Jäger: Ich habe durch meine 30-jährige Tätigkeit als Leiterin und Gründerin des Waldkindergartens Flensburg ein riesengroßes standhaftes Wurzelwerk und  eine facettenreiche Baumkrone entwickeln  dürfen, es zeigt sich durch so viele unterschiedlichen Erfahrungen und Entwicklungssituationen mit Herausforderung und Auseinandersetzung, dass ich Teilnehmer/innen  gerne daran  teilhaben lassen möchte, ein Vortrag könnte heißen „der große Schatz draußen zu sein“ Im Workshop könntest es um das Thema  Elternarbeit gehen, um Inklusion im Waldkindergarten, um die Frage: ist jedes Kind für einen Naturkindergarten geeignet, oder wie geht es den Kindern in der Schule und wie haben sie sich in all den Jahren entwickelt…. Wofür müssen Naturkindergärten auch in den verschiedenen Ländern heute noch kämpfen und  was kann eine gemeinsame Idee sein um sich gegenseitig zu unterstützen. Wie kann eine Naturschule aussehen und gibt es noch weitere tolle Konzepte mit Menschen die eine Veränderung herbeirufen möchten.

Nadja Hillguber: Rückblickend bin ich nun auch schon 16 Jahre als Naturpädagogin unterwegs und passend zu meinem Weg gibt es ein Zitat von Friedrich Nietzsche „Seit ich des Suchens müde ward, erlernte ich das finden“. Wir leben in einer Gesellschaft in der wir nach Tempo, Produktion, Leistung und Gewinn funktionieren und genau hier sehe ich meinen Ansatz, den ich den Menschen weitergeben möchte, den ich mit Leichtigkeit und Freude ausübe. Gerne gebe ich meine vielfältigen Erfahrungen aus der Hingabe für das langsame Naturhandwerk weiter, eintauchen und sich diesen Flow bewahren im Kontakt mit sich selber sein, wie ein Kind, wenn es gerade spielt und alles um sich herum vergisst. Aus dieser Haltung heraus entsteht Demut, für wichtige Samen, die man gerade mit den Händen erschafft. In diesem Zusammenhang sehe ich auch den Titel der Sommerschule «Samen der Vielfalt» für nächstes Jahr so passend.

Impressionsen von der Sommerschule

Was würdet ihr den Teilnehmern der Sommerschule 2024 sagen?

Nadja Hillgruber: Die Sommerschule 2024 ist eine grosse Chance die wunderbare Arbeit der Natur- und Waldkindergärten weltweit zu zeigen. Wir dürfen und müssen uns zeigen! Wir dürfen mutig und stolz sein, auf die elementar wichtige Arbeit, die alle über die Grenzen hinweg mit Grossen und Kleinen Menschen in der Natur bewirken. Dafür braucht es jede und jeden und alle, die sich in Louti treffen.

Petra Jäger: Freut euch darauf und  es kommt etwas „Großes“ unheimlich Stärkendes auf euch zu. Wir alle brauchen diese Impulse und gegenseitige Stütze um an unserer Überzeugung weiterzuwirken. Wir sind verbunden über alle Grenzen hinweg, lasst uns unsere Diversität als Schatz erfahren, alles ist möglich…mit nur einem kleinen Samen.

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Einladung

Asociace lesních MŠ, z.s.
Šlikova 47
169 00 Praha 6

Das Magazin “Nature Flow” bietet konkrete Themen nach den Grundlagen der Naturpädagogik . Lerne die Produkte von Nature Flow kennen.

Ob als Waldspielgruppenleiterin, Waldkindergärtnerin, Lehrperson, Pädagogen und Erwachsenenbildner oder Draussen Familien, alle finden nahrhaftes Wissen bei uns.

Redaktionsleitung: Christoph Lang, Nadja Hillgruber

Redaktionelle Gestaltung und Umsetzung: Nadja Hillgruber

Bildnachweis: © Asociace lesních MŠ, z.s und Nature Flow – Natürlich neugierig!

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