Wer ist ERBINAT?

Der gesamtschweizerische Verband vernetzt, stärkt und vertritt Erlebnis- und Bildungsakteure und ihre Arbeit in der Natur. ERBINAT ist ihr Ansprechpartner für Erleben und Bildung in der Natur.
Unter dem Motto „zäme stah, zäme ha, zäme gah“ mit Wort und Tat lud der Verband ERBINAT am 19. März 2016 nach Zürich ein. Im Anschluss an die GV, mit den wichtigsten Fakten und Zahlen für das Jahr 2015, ging es direkt in das Forum über. Die Teilnehmer brutzelten ihre eigene Sauce am offenen Feuer mitten auf der Josefwiese vor dem “Jenseits im Viadukt”. In Fachgruppen formulierten sie ihre Ziele, die sie gegenüber dem Verband vorschlugen.
Tobias Kamer, Präsident von ERBINAT, im Gespräch mit Christoph Lang, Präsident von der Feuervogel Genossenschaft für Naturpädagogik.
“Was sind die zwei Sachen im Verband, die für die Szene “Erleben und Bildung in der Natur” wichtig sind?…”
Der Veranstaltungsort mitten in Zürich, ist das “Jenseits im Viadukt”. Eine kurze Vorstellung der Besonderheiten vom Ort der Begegnung:
– Der Bogen 11 ist ein offenes Wohnzimmer zum Verweilen und Geniessen mit einem kleinen aber feinen Angebot an Drinks, gratis WLAN und einer fantastischen Aussicht auf die Josefwiese.
– In der Hektik der Stadt Zürich bietet es einen Gegenpol für eine Pause vom Alltag.
Michael Mann, Leitung – in einem Portrait über das “Jenseits im Viadukt” am Anfang der GV von der ERBINAt
“Verband vertritt die Interessen für die gesellschaftliche Akzeptanz und Professionalisierung der Arbeit ihrer Mitglieder…”
Die Mitglieder zeigten sich am Forum an fachlichen Diskussionen, Vernetzung und Austausch interessiert. Sie profitierten dabei von den Erfahrungen für neue Verknüpfungen und Impulsen für ihre Arbeit.
So wie der Lebensraum der Natur vernetzt ist, ist der Verband der Treffpunkt für Fragen und Unterstützung im Bereich Erleben und Bildung in der Natur.
Das Bedürfnis unter Gleichgesinnten zu sein ist gross und wurde am Forum rege genutzt.
Die bunte Mischung ihrer erlebnis- und naturpädagogischen Tätigkeiten gestalteten die Inhalte der Gespräche sehr abwechslungsreich und nahrhaft.
70 Tausend TNTs für Nachhaltigkeit

Lange konnte darüber spekuliert werden was die Schweizer Szene der Umweltbildung und Erlebnispädagogik eigentlich leistete. Wie viele Menschen wurden erreicht? Wie viel Umsatz wurde generiert? Welche Ziele standen im Vordergrund? Eine vom Verband ERBINAT in Auftrag gegebene Untersuchung über das Jahr 2014 ergab erstmals Einblick ins Engagement seiner Mitglieder. Die Untersuchung ist das Ergebnis einer Befragung von 34% ihrer Mitglieder, nicht repräsentativ, dennoch können sich die Zahlen sehen lassen!
“ERBINAT ist die Verbindung von allen, die mit Menschen in der Natur sind…“
“70 Tausend TNTs für Nachhaltigkeit…”

Im Bereich Wissenschaft und Forschung hat die ERBINAT eine Bachelorarbeit von Kathrin Consler begleitet. Mit dem Titel: „Was leistet die schweizerische Umweltbildungs- und Erlebnispädagogikszene?“
· Insgesamt wurden 70 Tausend TNTs = Teilnehmertage mit rund 13 Tausend Teilnehmenden veranstaltet, die an durchschnittlich 5.5 Tage teilnahmen
· Es wurden insgesamt 107 verschiedene Angebote von Teamentwicklungen über Ausbildungen bis zur Naturspielgruppe durchgeführt.
· Diese Leistung brachten 50 Vollzeitstellen, verteilt auf 300 Beschäftigte, die etwa zur Hälfte durch freie Mitarbeit geleistet wurde, zustande.
· Der Verband schätzt das hierbei ein Umsatz von 2-4 Millionen Franken erreicht wurde.
Die häufigsten Angebotsziele 2014 waren:
· Zusammenarbeiten
· Eine Beziehung zur Natur aufbauen
· Die Natur mit allen Sinnen erleben
· Wissen erwerben
Die häufigsten Herausforderungen für alle waren:
· Finanzielle Schwierigkeiten
· Fehlende gesellschaftliche Anerkennung
· Vermarktung
· Reglementierung und Rahmenbedingungen
Neben ihrer Leistung, die die Szene erbringt, haben die Teilnehmenden auch ganz konkrete Ziele für die Zukunft!
Gemeinsame Ziele für den Verband formulieren…

Mittagessen am offenen Feuer
“Wer ist alles bei ERBINAT gut aufgehoben?…”


Gemeinsam im Austausch brutzelten die Mitglieder und Teilnehmer ihre eigenen Sauce am offenen Feuer… gespannt darauf, was dann auf dem gemeinsamen Buffet zusammen kommt. Der Küchenchef Reto Bühler war währendessen für die Pasta al dente verantwortlich.
Fachbereich Arbeit mit Kindern in der Natur
“Mit der Lizenz zum Erde essen…”
Christoph Lang von der Feuervogel Genossenschaft sass während dem Forum mit Andrea Fröhlich von Erbinat und Janine Weber von der IG Spielgruppen bei einem Gespräch zusammen. Beide sind im Fachbereich – Arbeiten mit Kindern in der Natur – bei ERBINAT aktiv.

– Das entwickelte Positionspapier von ERBINAT richtet sich an Waldkitas, Waldspielgruppen und Waldkindergärten
– Partnerschaft zwischen ERBINAT und SSLV
– Wir brauchen die Lizenz zum Erde essen!
Christoph: Andrea, welche spezielle „Sauce“, um auf die Aufforderung von Reto vom ERBINAT Vorstand zurückzukommen, wollen wir hier besprechen?
Andrea: Wir sind in den letzten Monaten sehr aktiv gewesen für die Fachbereichsgruppe „Arbeit mit Kindern in der Natur“. Das fasst die Kinder von 0 Jahren bis Vorschulstufe zusammen. Ab Kindergartenstufe haben wir die Inhalte der naturbezogenen Umweltbildung zugeordnet.
Christoph: Was ist das Ziel dieser Gruppe?
Andrea: Wir haben das Ziel Waldkitas, Waldspielgruppen und Waldkindergärten zusammenzubringen. Wir beschäftigen uns mit ihren Fragen, Problemen und Anliegen, die ihre Arbeit betreffen. Es ist unsere Absicht die Gemeinsamkeiten von allen drei Gruppen herauszukristallisieren.

Christoph: Das dynamische Positionspapier das ihr erstellt, was hat es damit auf sich?
Andrea: Das Papier das wir im Fachbereich entwickeln ist noch im Prozess. Der Ursprung zur unserer Entwicklung wurde mit dem “Orientierungsrahmen für frühkindliche Entwicklung” herausgegeben. Das hat uns einen Anstoss gegeben, denn wir sind der Meinung, dass die Naturpädagogik in dem Papier nicht berücksichtigt wurde. Für Menschen die in unserem Bereich arbeiten, finden in dem Orientierungsrahmen zu wenig Inhalte, an denen sie sich orientieren können. Daraus ist die Idee entstanden Rahmenbedingungen, Grundsätze und Leitgedanken in dem Positionspapier festzuhalten und für den Bereich der Naturpädagogik eine Orientierung zu geben. Das Papier soll als Hilfestellung dienen, um sich Anregungen zu holen.
Janine: Wir haben ganz konkrete Beispiele aufgeführt, um hier einige zu nennen, „die Aufgaben von einer Leitung sind detailliert beschrieben“ oder “aus der Sicht der Kinder, was können sie lernen, spielend lernen, profitieren, wenn sie in der Natur unterwegs sind.”
Christoph: Verstehe ich das richtig, dann soll das Positionspapier als Argumentarium z.B. für Waldspielgruppen dienen, aus dem sie schöpfen können, um ihr Angebot besser darzustellen?
Janine: Genau so ist es gedacht. Auch gegenüber den Behörden, den Eltern, weil aus der Sicht von ihnen, nicht immer gleich verstanden wird, um was es geht.
Christoph: ERBINAT hat mit der Arbeitsgruppe aus dem Fachbereich das dynamische Papier entwickelt. Für alle Aussenstehenden zum besseren Verständnis, frage ich euch, „Ist ERBINAT ein Verband der die Interessen der Waldspielgruppenleiterin vertritt?“
Andrea: Ja unbedingt, das ist der Sinn und Zweck von unserem Verband.
Janine: Wir arbeiten auch daran, das gewisse Qualitätsstandards von uns entwickelt werden.

Christoph: Warum braucht es denn ERBINAT wenn es schon den SSLV gibt, Janine?
Janine: Der SSLV versteht sich für die Interessen von Spielgruppen einzusetzen, die in Innenräumen stattfinden. ERBINAT für die Spielgruppen die draussen im Wald oder der Natur stattfinden. Das ist ein anderes Bildungsfeld als bei Innenräumen.
Christoph: An der GV haben wir erfahren, dass es zwischen ERBINAT und dem SSLV auch neu eine Partnerschaft gibt. Wird hier zusammengearbeitet?
Janine: Ja, es ist ein Miteinander oder auch ergänzend gemeint.
Christoph: Welche Chance bietet ihr als ERBINAT für Waldspielgruppenleiterinnen mit dabei zu sein?
Andrea: Als Mitglied kann man so ein aktives Forum wie heute miterleben. Es gibt ein grosses Netzwerk mit viel Know-how. Menschen sind im Austausch miteinander, die bereits seit Jahrzehnten in dem Beruf sind. Wer sich angesprochen fühlt findet hier Hilfestellungen.
Janine: Hier ziehen wir alle am gleichen Strang und alle möchten das Gleiche.
Christoph: Janine, was möchtest du denn, was so gleich ist?
Janine: Ich möchte, dass sich die Kinder draussen wohlfühlen und emotional spüren, was es heisst draussen zu sein. Es braucht eigentlich gar keinen Traktor zum Spielen, sondern ein Stock kann genauso ein Traktor sein. Ihre Fantasie anregen, denn Kinder erleben ganz viel im Spiel. Dafür müssen sie jedoch raus gehen und das ist mein Ziel!
Christoph: Also raus gehen, ab in den Wald oder auf die Wiese, so wie wir heute hier zusammen sind. Meint ihr das so?
Janine: Auf die Wiese, in den Bach, Lehmen und mit Schlamm spielen, es soll wieder selbstverständlich werden, raus in die Natur zu gehen.
Christoph: Heute wurde ein ganz wichtiges Qualitätskriterium am Forum genannt, “Wir Menschen, die draussen in der Natur arbeiten, brauchen die Lizenz zum Erde essen!”

Zusammenfassung der GV von ERBINAT

Jahresbericht 2015

Fachbereich Arbeit mit Kindern in der Natur
Der Fachbereich hat sich zwei Mal 2015 getroffen mit dem Ziel, ein dynamisches Positionspapier zu erstellen, welches die naturpädagogischen Grund- und Leitziele ergänzend formuliert.
Fachbereich Erlebnispädagogik

Nach 2 Fachtreffen wurde die Definition der ERBINAT Broschüre „Erlebnispädagogik – natürlich wirksam“ erarbeitet. Sie lag druckfrisch vor.
Fachbereich Qualität
Es wurden zwei Qualitätstandards SD-Q abgeschlossen, aktuelle gibt es sechs weitere Interessenten
Neuer Webauftritt von ERBINAT…

Wahlen 2016 – Wiederwahlen von…

Verabschiedungen von…
– Silvan Heuberger, Ende Geschäftsstellenleitung
– Tania Hoesli – Ende Mitglied Vorstand
Ergänzungswahlen…
